Analoge Musikwiedergabe

Der Beginn eines interessanten Hobbys

Audiophiles aus der Analogtechnik – durch die Transistoren abgelöst?

Die Zeit der Transistoren und Halbleiter war gekommen und die Röhrentechnik schien in der Versenkung zu verschwinden. Diese Entwicklung schien ein Segen für die Unterhaltungstechnik zu sein. Geringere Kosten, kleinere Bauteile und das bei größerer Leistung und weniger Ausschuss bei der Produktion. Das Tonbandgerät bzw. der Kassettenrekorder löste den Plattenspieler ab. Leitungsstarke und preiswerte Transistorverstärker gaben dem Röhrenverstärker kaum noch eine Chance und die schönen Glühkolben wurden hauptsächlich noch für militärische Zwecke produziert.

Erste Kontakte während des Studiums

Die Neugier zur Röhrentechnik wurde zu Beginn des Studiums 1982 geweckt. In einigen Versuchen untersuchten wir eine Röhre und ihr Verhalten. Es wurden Messreihen mit unterschiedlichen Parametern, wie der Arbeitspunkt der Röhre, das Eingangssignal, die Gitterspannung und der Ausgangswiderstand, aufgenommen und ausgewertet. Die Ergebnisse und der große Anwendungsbereich der Röhre und nicht zuletzt die „sichtbaren Elektrodenströme“ ließen das Interesse an den Röhren in mir „auflodern“. Leider fiel das Bauen eigener Röhrenverstärker dem sehr schmalen Geldbeutel und der fehlenden Zeit zum Opfer.

Jahre später

Wenn ich es mir so überlege, hatte ich das Thema Röhrenverstärker und analoge Musikwiedergabe schon lange vergessen. Die CDs sind vom Handling so schön einfach und die diversen Schallplatten verstaubten auf dem Dachboden. Doch irgendwann bekam ich durch eine Musik-Zeitschrift eine ausgezeichnete CD des deutschen Labels Stockfisch in die Hände.

Jetzt war plötzlich alles wieder da. Die erste Überlegung war, wie hört sich diese erstklassige Aufnahmequalität wohl rein analog an? Das heißt, abgespielt auf einem Laufwerk und verstärkt durch Röhrentechnik. Jedoch vielen mir dann meine sehr in die Jahre gekommenen Boxen auf, die mich schon mehr als 15 Jahre treu begleiteten und ich entschied mich, hier mit einem Selbstbauprojekt einzusteigen.

Das Schönste – der Besitz eines Unikats

Laufwerke, Verstärker und Lautsprecher können mit ein wenig Vorkenntnissen und vertretbarem Aufwand selbst geplant und gebaut werden. Hierzu stehen erprobte Schaltungen, Bausätze und diverse Bauteile zur Verfügung. Die Technik ist meistens auch für weniger Bewanderte nachvollziehbar und erlernbar.

Das für mich schönste bei einem Selbstbauprojekt ist, neben der Beschäftigung mit der Theorie und dem Spaß am Eigenbau, der Besitz eines individuellen und exklusiven Modells und sparen kann man auch, wenn man keine zu großen Ansprüche an das Gehäuse stellt oder man kennt einige dreh-, fräs- und blechverarbeitende Betriebe.

Bevor man mit einem Selbstbauprojekt startet, sollte man sich ein wenig mit der Technik der Musikwiedergabe beschäftigen. Das Gute daran ist, man lernt noch etwas dazu – und Spaß macht es auch noch.

Ich möchte in den folgenden Kapiteln nicht zu detailliert auf die Theorie eingehen, da sie den Umfang dieser Projektbeschreibung sprengen würde und man findet bei ein wenig Suche in den Stadtbibliotheken, in Zeitschriften und in einschlägiger Fachliteratur – und heute natürlich in der größten Bibliothek – dem Internet – alles was zur Realisierung eines DIY Projektes benötigt wird. Viel Theorie, viele Tipps und diverse Lieferadressen mit Preisen und Preisvergleichen.

Im Anhang habe ich zu den jeweiligen Thema eine Auflistung der interessantesten Adressen und Foren aus dem Internet notiert, die ich auch heute noch regelmäßig besuche.

Viel Spaß beim Lesen und eventuell beim Nachbauen.